Im Fachbereich Textverarbeitung - sowie im EDV-Bereich allgemein - wird an beruflichen Schulen bald kein Basisunterricht mehr erforderlich sein. Die Schüler/innen bringen aus den Regelschulen ein gutes Grundwissen mit, sodass sie z. B. mit der Zeichen-, Absatz- und Seitenformatierung nicht erst noch vertraut gemacht werden müssen.
Das Themenspektrum des Unterrichts in Textverarbeitung/EDV wird sich demnach verändern; Schwerpunkte werden anders verteilt. Wie könnte der Lehrplan künftig aussehen? Was wird/sollte in den Vordergrund rücken und was wird/sollte zweitrangig werden?
Ich freue mich auf eure Antworten.
Zukunft des TV-Unterrichts an Berufsschulen
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Re: Zukunft des TV-Unterrichts an Berufsschulen
Ja, die meisten SchülerInnen bringen Vorkenntnisse mit - mal gute, aber häufig auch sehr lückenhaftes Wissen und - es gibt immer noch ein paar "Ahnungslose", die zwar merkwürdigerweise mailen und surfen können (na ja), aber keine korrekte Textformatierung oder gar Texteingabe hinbekommen.
Ich würde daher für Module plädieren, differenziert eingesetzt nach einem Einstufungstest. Das würde natürlich das bisherige "Klassensystem" in dem Bereich aufheben und in ein Leistungsgruppensystem umwandeln, die SchülerInnen könnten aber individueller gefördert werden, da Lehrer/Lehrerin sich nicht so stark um die Binnendifferenzierung kümmern müssten, sondern sich den einzelnen Schülern mehr zuwenden könnten.
Xsara
Ich würde daher für Module plädieren, differenziert eingesetzt nach einem Einstufungstest. Das würde natürlich das bisherige "Klassensystem" in dem Bereich aufheben und in ein Leistungsgruppensystem umwandeln, die SchülerInnen könnten aber individueller gefördert werden, da Lehrer/Lehrerin sich nicht so stark um die Binnendifferenzierung kümmern müssten, sondern sich den einzelnen Schülern mehr zuwenden könnten.
Xsara
- Lenz
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Re: Zukunft des TV-Unterrichts an Berufsschulen
Das mit den Modulen kann derzeit noch nicht umgesetzt werden, da die meisten Schüler/innen das 10-Finger-Tastschreiben bei Schulbeginn noch nicht beherrschen. Wie sieht das auf den Regelschulen bei uns in NRW eigentlich aus? Scheinbar wird das Tastschreiben auf bayrischen Haupt- und Realschulen längst standardmäßig vermittelt.
Re: Zukunft des TV-Unterrichts an Berufsschulen
interessant ihre Meinung (Feststellung)
ich unterrichte in Rheinland-Pfalz an einer BBS. Es wird mit den "Vorkenntnissen" immer schlimmer. Sie haben richtig gehört, schlimmer.
Meine Schüler kommen von allgemeinbildenden Schulen und haben teilweise überhaupt keinen Untericht in der ITG. Alles was Sie mitbringen ist klicken, klicken, klicken ... Habe zu einem großen Teil Schüler die die Mittlere Reife aus den verschiedenen Schulen mitbringen.
Was soll ich denn mit diesen Schülern anfangen. Sie meinen Sie können es.
Das Arbeiten in und mit Ordnern, ist unbekannt. Seitenformatierung: Ja wenn der Kollege dort etwas von der DIN 5008 gehört hat. (Meistens nicht).
Vom Aufbau eines korrekten Geschäftsbriefes, von einem Vordrucklosen Schreiben, keine Ahnung. Aussage von Schülern: Ach, das war aber bei uns kein Fehler.
Vom "richtigen" Bedienen der Tastatur, von der Bezeichnung der Tasten - keine Ahnung. Wenn bestimmte "Icon" nicht in der Formatierungsleiste sind, sind sie hilflos. Das sie ja nur klicken können.
Wissen Sie, TV kann doch jeder, aber ganz bestimmt, warum sollte man das überhaupt lernen?
Mit freundlichen Grüßen
Dieter Edrich
ich unterrichte in Rheinland-Pfalz an einer BBS. Es wird mit den "Vorkenntnissen" immer schlimmer. Sie haben richtig gehört, schlimmer.
Meine Schüler kommen von allgemeinbildenden Schulen und haben teilweise überhaupt keinen Untericht in der ITG. Alles was Sie mitbringen ist klicken, klicken, klicken ... Habe zu einem großen Teil Schüler die die Mittlere Reife aus den verschiedenen Schulen mitbringen.
Was soll ich denn mit diesen Schülern anfangen. Sie meinen Sie können es.
Das Arbeiten in und mit Ordnern, ist unbekannt. Seitenformatierung: Ja wenn der Kollege dort etwas von der DIN 5008 gehört hat. (Meistens nicht).
Vom Aufbau eines korrekten Geschäftsbriefes, von einem Vordrucklosen Schreiben, keine Ahnung. Aussage von Schülern: Ach, das war aber bei uns kein Fehler.
Vom "richtigen" Bedienen der Tastatur, von der Bezeichnung der Tasten - keine Ahnung. Wenn bestimmte "Icon" nicht in der Formatierungsleiste sind, sind sie hilflos. Das sie ja nur klicken können.
Wissen Sie, TV kann doch jeder, aber ganz bestimmt, warum sollte man das überhaupt lernen?
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Dieter Edrich
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Re: Zukunft des TV-Unterrichts an Berufsschulen
hallo Eddi,
tja, s. meine Anmerkung dazu - wenn ich es auch nicht so klar und deutlich formuliert hatte
Ich unterrichte in diesem Schuljahr in Höheren Handelsschulklassen, Unterstufe. Die Schüler haben sehr unterschiedliche Vorkenntnisse - einige können wirklich etwas, aber die meisten machen das, was Sie beschreiben - klicken, klicken, klicken, ohne viel Ahnung, WAS sie denn da anklicken. Es wäre dazu leichter, wenn keine Vorkenntnisse der DIN 5008 da wären als die vielen falschen Angaben, mit denen in den Vorgängerschulen "gearbeitet" wurde. Soviel kann man gar nicht in den Unterrichtsstunden differenzieren, um allen Schülern wirklich gerecht zu werden - die guten Vorkenntnisse erweitern, die "Ahnungslosen" zu "Wissenden" zu machen und vor allem die "Nicht-Herumklick-Resistenten" zu überzeugen, dass es auch anders geht ...
Daher denke ich wirklich, dass Unterricht in Modulen, dem Kenntnis- und Wissensstand entsprechend, für alle Seiten effektiver wäre.
Auch die nicht vorhandenen Kenntnisse im Tastschreiben könnten in einem Modul erworben werden - allerdings schwierig, wenn der unterrichtende Fachlehrer es nicht mal selbst kann (wie's nicht selten der Fall ist)
xsara
tja, s. meine Anmerkung dazu - wenn ich es auch nicht so klar und deutlich formuliert hatte
Ich unterrichte in diesem Schuljahr in Höheren Handelsschulklassen, Unterstufe. Die Schüler haben sehr unterschiedliche Vorkenntnisse - einige können wirklich etwas, aber die meisten machen das, was Sie beschreiben - klicken, klicken, klicken, ohne viel Ahnung, WAS sie denn da anklicken. Es wäre dazu leichter, wenn keine Vorkenntnisse der DIN 5008 da wären als die vielen falschen Angaben, mit denen in den Vorgängerschulen "gearbeitet" wurde. Soviel kann man gar nicht in den Unterrichtsstunden differenzieren, um allen Schülern wirklich gerecht zu werden - die guten Vorkenntnisse erweitern, die "Ahnungslosen" zu "Wissenden" zu machen und vor allem die "Nicht-Herumklick-Resistenten" zu überzeugen, dass es auch anders geht ...
Daher denke ich wirklich, dass Unterricht in Modulen, dem Kenntnis- und Wissensstand entsprechend, für alle Seiten effektiver wäre.
Auch die nicht vorhandenen Kenntnisse im Tastschreiben könnten in einem Modul erworben werden - allerdings schwierig, wenn der unterrichtende Fachlehrer es nicht mal selbst kann (wie's nicht selten der Fall ist)
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Re: Zukunft des TV-Unterrichts an Berufsschulen
Die Problematik besteht ja auch darin, dass Textverarbeitung immer seltener von speziell dafür ausgebildeten Fachlehrern unterrichtet wird. Die fachfremden Lehrer beschränken den TV-Unterricht meist auf eine reine Word-Schulung. Die wenigen Fachlehrer müssten das Tastschreiben eigentlich beherrschen. Immerhin ist das prüfungsrelevant (im Examen).