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Pladoyer für Computerspiele im Unterricht

Verfasst: 23.09.2014 21:27
von FKD
Digitale Revolution im Klassenzimmer
Videobeitrag von Ulrich Tausend im Experten-Blog des Wissenschaftsjahres 2014 - Die digitale Gesellschaft


Computerspiele im Unterricht sind für viele immer noch ein absolutes No-Go. Dass sie aber helfen könnten, das deutsche Bildungssystem effektiver zu gestalten, wird dagegen oft ausgeklammert.

Ulrich Tausend vom JFF wurde für das Wissenschaftsjahr 2014 interviewt - er fordert Lehrerinnen und Lehrer auf, ihre Scheuklappen abzulegen und im Unterricht auch auf populäre Computerspiele wie beispielsweise Minecraft zu setzen.
Das Interview kann hier betrachtet werden.

:top:

Vor 30 Jahren gab es ähnliche Konzepte, da haben die Kinder 2 Wochen lang bei einem Real-Life-Simulationsspiel z. B. Holzbuden gebaut, eine Stadt gegründet und gemeinsam Demokratie und Gemeinschaft gelebt. Natürlich haben die fiesen Pädagogen diese Idylle durch ein gemeinsam zu lösendes Problem gestört.

Alte Ideen mit neuen Medien :D

Re: Pladoyer für Computerspiele im Unterricht

Verfasst: 24.09.2014 15:53
von Lenz
FKD hat geschrieben:Vor 30 Jahren gab es ähnliche Konzepte
Vor 30 Jahren???

Re: Pladoyer für Computerspiele im Unterricht

Verfasst: 24.09.2014 23:53
von Bernhard
Danke für das Video - war interessant. Speziell dieses Spiel ist wohl prinzipiell für diverse schulische Projekte geeignet.

Mir stellt sich aber sofort die Frage, ob ich den Hype rund um dieses Spiel noch weiter schüren möchte indem ich auch noch Werbung dafür in meinem Unterricht mache wie es bspw. auch bei Facebook oder aktuell bei Uber durch die Medien stattfindet. Erst durch die ständige Berichterstattung und auch noch der Behandlung im Unterricht werden manche Dinge erst so groß wie sie sind.

Möchte ich wirklich meinem Sachaufwandsträger die Kosten für 17 Spielelizenzen für den Unterricht zumuten?

Ist die hohe Anfangsmotivation nicht schnell verrauscht und die Schüler brauchen wieder genausoviel Führung um nicht vor dem PC einzuschlafen wie in anderen Situationen?

Ich spiele selbst gerne ab und zu am PC und bin auch der Meinung, dass die Kids dabei einiges lernen könnten. Die Entwicklungspsychologie warnt uns aber vor den Schäden der in der Entwicklung befindlichen Kinder. Das Kind/der Jugendliche wird für die Tätigkeit optimiert (im Gehirn durch neue Verschaltungen) die es am stärksten benötigt. Für Dauerzocker gibt es also bspw. ein Defizit im motorischen Apparat. Bleibt also die Zeit in der Schule um Schüler auch mal ohne Bildschirm leben zu lassen?

Sind Spiele sinnvoll, die speziell für den schulischen Anspruch entwickelt werden? Wenn "Schulverlage" diese Spiele entwickeln, dann sind sie sicher totaaaaaaal spannend... Sie haben ja keine Lust bei einem innovativen Konzept durch die automatisch auftretende Kritik ihren guten Namen in der Presse kaputt gemacht zu bekommen. Wer also soll der Auftraggeber für diese Spielentwicklung sein?

Fragen über Fragen - ein spannendes Thema