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Hallo zusammen,
ich bräuchte eine Antwort auf eine Streitfrage im Kollegium.
Wie bewertet ihr einen Schüler, der bei der Quali-Prüfung nur mit zwei Fingern schreibt?
Danke
Plexi

Hallo Plexi,

halte mich da an die Prüfungshinweise vom ISB

1.2.1 Grundlage der Prüfung
Grundlage der Prüfung im Fach Kommunikationstechnischer Bereich:
- der geltende Lehrplan
- das 10-Finger-Tastschreiben

...

Die Note 6 wird erteilt, wenn
- das 10-Finger-Tastschreiben nicht angewendet
- die vorgeschriebene Anschlagszahl um mehr als 200 Anschläge unterschritten wird.

Und schließlich: Die hatten 3 Jahre Zeit das zu lernen. Wenn es dann einer immer noch nicht kann ... Und immerhin weise ich sie auch die ganzen Jahre darauf hin, dass das Tastschreiben bei Proben und natürlich auch in der Prüfung einzuhalten ist.

Es ist aber in meinen 13 Jahren erst 2 x vorgekommen (und das in der gleichen Gruppe), dass ich in der 10-Min. jemandem eine 6 gegeben hab, weilsie wirklich im Adler-Such-System geschrieben haben.

Liebe Grüße, Sabine

Für mich kommt es darauf an, ob er die drei Jahre auch wirklich die Gelegenheit hatte, das 10-Finger-Tastschreiben ordnungsgemäß zu lernern.

Wenn das nicht gewährleistet war, drücke ich schon mal ein Auge zu.

Sollte die Entscheidung zur Note 6 zum Nichtbestehen des Qualis führen und die Note angefochten werden, wird die rechtliche Entscheidung wohl zu Gunsten des Schülers ausfallen, da es sich bei den Aussagen des ISB nur um Vorschläge aber keine rechtsverbindlichen Prüfungsvorschriften handelt.

Ich hatte letztes Jahr den Fall. Ich habe eine 10. Klasse übernommen die vorher keinen Fachlehrer-Unterricht hatten. Die meisten der Schüler haben beim Schreiben auf die Tasten geschaut. Einer hatte sich ein 6-Finger-Sichtschreiben angeeignet mit dem er es auf 2000 Anschläge in 10 Minuten gebracht hat. Diese Klasse bekam in der Prüfung keine 6er wegen "Nichtanwendung des 10-Finger-Tastschreibens". Vor drei oder vier Jahren habe ich in einer anderen Klasse aber durchaus schon einen 6er wegen Nichtanwendung verteilt. Ich denke, es sollte eine Frage der Umstände sein. Viva pädagogischer Freiraum.

Mir ist noch was eingefallen. Haltet euch doch einfach an die VSO wenn Diskussionen euch nicht weiterbringen.

Prüfer A: 6 wegen Nichtanwendung
Prüfer B: 3 wegen normaler Fehlerbehandlung

Je nachdem wer der Prüfungsvorsitzende ist gilt dann seine Note...

§ 33 (2) VSO: Bewertung der Leistungen
Die Leistungen werden von je zwei Lehrkräften bewertet. Stimmt die Bewertung nicht überein
und kommt keine Einigung zustande, wird die Note vom Vorsitzenden festgesetzt.

... ich denke, dass es hier umFingerspitzengefühl und gleichzeitig eine konsequente Regelung geht.
Fingerspitzengefühl - wenn eine Klasse nicht die Gelegenheit hatte, "ordentlich" Tastschreiben zu lernen, dürfen die Schüler nicht hart dafür bestraft werden - wie wäre es hier, 1 Note tieferr zu gehen?
Hatte die Klasse allerdings 3 Jahre lang regelmäßigen Unterricht und die Schüler weigern sich "nur", das Tastschreiben anzuwenden, dann sollten die Lehrer auch konsequent sein und die Noten voll ausschöpfen. Das darf man allerdings nicht erst in der Prüfung tun, sondern vorher schon bei den Leistungsnachweisen! Dann wissen die Schüler Bescheid, was auf sie zukommt und sind nicht böse überrascht.
Übrigens gab es vor Jahren mal einen Fall in Norddeutschland, dass ein Berufsschüler vor Gericht gegangen ist wegen seiner 6 im Nicht-Tastschreiben und er hat verloren!°
Xsara

Bernhard hat geschrieben:..... auf 2000 Anschläge in 10 Minuten gebracht hat.

Grandiose Leistung, Hut ab.
Der bekäme von mir schon dafür eine 1!

tabsi

Danke für Eure Hilfe!
Wir werden alle Möglichkeiten diskutieren und bestimmt eine passende Lösung finden.
Schöne Ferien
Plexi