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Schülerfirma
Verfasst: 24.05.2004 00:04
von Christian
Im neuen KtB-Lehrplan steht die Schülerfirma als umfangreicher Lerninhalt der 10. Klasse. Wer hat darin schon Erfahrung und kann mir Ratschläge oder Literaturtipps geben? Welche Geschäftsideen sind machbar
Über eine Antwort ihr im Forum würde ich mich sehr freuen.
Christian
Anmerkung
Verfasst: 26.05.2004 21:32
von Borcas
Hi Christian!
Zwar habe ich noch keine eigenen Erfahrungen mit dem Thema "Schülerfirma" gemacht, doch gerade vor einem halben Jahr habe ich einen, wenn auch sehr kleinen Einblick erhalten.
Bei einer Fortbildung unseres Fachberaters KbB (oder auch KtB) wurde an dessen Schule die gesamte Betreuung der Fortbildung durch die Schülerfirma gestaltet, d. h. Kaffee gekocht, Kuchen und Muffins gebacken, die Möglichkeit angeboten, Essen zu kochen. Bei näherem Nachfragen erfuhren wir, dass die Schülerfirma neben der Schule tatsächlich auch bei größeren Festen eine Art Catering übernimmt. Dann wurden die Einnahmen verwaltet, verbucht, auf Konten eingezahlt, die Einkäufe wurden gemeinsam geplant, mit solchen Geschichten wie Angebot und Nachfrage und, und, und...
Allerdings fand das gesamte Projekt nicht als Auftrag im Rahmen des KtB-Unterrichts statt, sondern läuft an der Schule seit zwei Jahren als AG nebenher. Und ich glaube, wenn man eine wirkliche "Schülerfirma" gründen will, kann dies auch nur so funktionieren.
Andere Meinungen zu diesem Thema? Würde mich interessieren!
Grüße!
Borcas
Verfasst: 26.05.2004 21:48
von Bernhard
Lehrplanauszug:
Wird an der Schule eine Schü lerfirma gegrü ndet oder gefü hrt (Al 10.2) kooperiert das Fach
Kommunikationstechnischer Bereich mit den beteiligten Fächern des Lernfeldes Arbeit – Wirtschaft –
Technik und gegebenenfalls mit dem Wahlfach Buchfü hrung. Die Schü ler erstellen Printprodukte
und/oder bieten Dienstleistungen an. Dabei wickeln sie zusammenhängende Geschäftsvorgänge von
der Bedarfsweckung ü ber den Verkauf bis zur Erfolgsü berprü fung ab. Der deutliche Lebensbezug und
Ernstcharakter der Lernform bietet Möglichkeiten und Chancen, kü nftiges berufliches Tun zu erleben
und zu trainieren.
10.1 Schü ler grü nden eine Schü lerfirma ® Al 10,2, GtB 10.2, HsB 10.9, Bf
Lernziele
Die Schü ler sollen im Lernfeld Arbeit – Wirtschaft – Technik Arbeit eine Schü lerfirma grü nden
oder gegebenenfalls eine schon vorhandene Firma weiterfü hren, die sich während des
gesamten Schuljahres (mindestens aber ü ber einen längeren Zeitraum) am realen
Wirtschaftsgeschehen beteiligt. Sie sollen dabei weitgehend die Hauptverantwortung fü r
unternehmerisches Handeln ü bernehmen und Produkte und/oder Dienstleistungen in der
Schule oder außerschulisch anbieten. Im Fach Kommunikationstechnischer Bereich finden die
Schü ler entsprechend ihrer bisher erworbenen Fachkompetenz Aufgabenstellungen, die zur
Grü ndung bzw. zum Bestand der Schü lerfirma beitragen. Im Sinne einer Abteilung der
Schü lerfirma wirtschaften die Schü ler arbeitsteilig und eigenverantwortlich gegenü ber der
Firmenleitung. Sie stellen Printprodukte her und/oder bieten Dienstleistungen an. Dabei
erlangen sie Einblick in wirtschaftliche Zusammenhänge und Vorgänge, lernen Bedingungen
fü r unternehmerische Entscheidungen kennen und machen Erfahrungen in unternehmerischer
und ausfü hrender Arbeit. Die Schü ler erfahren Teamarbeit als Grundlage effizienten Handelns.
Die fachlichen Lerninhalte sind in enger Kooperation mit dem Leitfach Arbeitslehre
abzustimmen.
Fachliche Lerninhalte Tätigkeiten
10.1.1 Phase 1: Der Betrieb wird geplant
- Geschäftsidee und Produktidee
- Markt, Konkurrenz, Standort
- Businessplan
- Grü nderpersonen und Mitarbeiter
- Corporate identity
- Unternehmensziele
z. B.
- eine eigene Geschäftsidee entwickeln
- eine Marktanalyse erstellen
- sich bei Experten informieren
- Organisationsformen von Betrieben
vergleichen
- Firmengrundsätze festlegen
- die Beschaffung vorab klären
10.1.2 Phase 2: Der Betrieb wird
gegrü ndet
- Rechtsformen, z. B. OHG, GmbH, AG
- Finanzierung: Eigen- und Fremdkapital,
Kredite
- Firmenaufbau: betriebliche Hierarchie,
Geschäftsfü hrung, Mitarbeiter
- Abteilungen: Materialwirtschaft,
Absatzwirtschaft, Personal- und Sozialwesen,
Rechnungswesen, Verwaltung
- Ablauforganisation: Beschaffung, Marketing,
Produktion, Absatz
- Steuer- und Sozialversicherungsrecht
- Satzung, Verträge
- Formalitäten
z. B.
- sich an der Grü ndungsversammlung beteiligen
- Kapital beschaffen
- einen Geschäftsplan entwickeln
- Aufgaben verteilen
- den Personalbedarf planen
- die Zusammenarbeit organisieren
10.1.3 Phase 3: Der Betrieb läuft
- Geschäftsablauf: Kostenrechnung, Kalkulation,
Marketing
- Arbeitsablauf: Arbeitsmittel, Produktion
- Personalwesen
- Rechnungswesen
- Absatz
z. B.
- Geschäftsabläufe organsieren
- Marketing betreiben
- den Personaleinsatz organisieren
- Produkte herstellen,
z. B. Visitenkarten, Glü ckwunschkarten zu
verschiedenen Anlässen, Formulare (auch
Briefformulare, persönliche Briefköpfe,
Firmenlogos, Broschü ren (Lebensweisheiten,
Sprü che, Gedichte)
- Dienstleistungen anbieten,
z. B. Computerkurse (Einfü hrungskurse
Internet, Tastschreiben, Excel,
Präsentationsprogramme, Bildbearbeitung),
Waren in Kommission nehmen und weiter
verkaufen
- Produktionsabläufe steuern
10.1.4 Phase 4: Die Betriebsbilanz wird
gezogen
- Umsatz
- Gewinn, Verlust
- Kunden
z. B.
- den Umsatz ermitteln
- eine Gewinn- und Verlustrechnung
durchfü hren
- Rü ckmeldungen von Kunden einholen
- Planung und Realität miteinander vergleichen
entschuldigt die Anzeigefehler - der Auszug wurde direkt aus dem PDF übernommen
Den fettgedruckten Satzanfang finde ich da jetzt am wichtigsten. Wir sollten uns also für die Printmedien verantwortlich zeigen und uns nicht komplett alleine mit diesem Thema beschäftigen. Dieses Projekt hängt wieder mal an der Zusammenarbeit der Lehrkräfte oder dem Engagement eines einzelnen.
Mein Informatik-Kollege hat sowas schon durchgeführt. Er benutzte dabei die virtuellen Klassenzimmer von
http://www.lo-net.de für die Koordination der Schüler untereinander.
Gruß
Bernhard
Schülerfirma - Handy Halter
Verfasst: 27.05.2004 11:03
von Helen
Hi du!
Unser Seminarleiter hat so etwas
ähnliches gemacht - jedoch war das 9. Klasse (M-Zug). Die KbB-Gruppe hat eine Handy-Firma gegründet (natürlich nicht wirklich --> Projekt). Diese Firma stellte Handyhalter aus Kunststoff her (Sch mussten sich vorher einigen, erstellten ein Firmenlogo,...).
Sie hat mit der GtB-Gruppe einen Kontakt hergestellt (per Brief - Lerninhalt Privat und Geschäftsbrief) und eine Anfrage gestellt, ob sie nicht solche Handy-Halter aus Kunstst. herstellen wollen. Die GtB-Gruppe war bereit und stellte nun solche Halter her (Kunststoffbearbeitung, Reihenfertigung,...). In dieser Zeit blieb die KbB-Gruppe mit Briefen in Kontakt. Sie schrieben auch Briefe an den Rektor, wegen einem Verkaufstag dieser Halter usw. Auch Einladungen für die Eltern (Serienbrief) und für die einzelnen Klassen wurden geschrieben, Flyer verteilt usw. Auch mussten sie eine Präsentation entwickeln - Was haben sie (KbB) und was hat die GtB-Gruppe alles gemacht.
Anhand von Bildern und dazu entsprechenden Informationstexten wurde dieser ganze Ablauf dokumentiert. Du kannst ja auch eine Mappe entwickeln, in der alles aufbewahrt wurde, usw. - Eine Auswertung muss dann aber noch erfolgen; wesde ja eh! Das ganze hat ein halbes Jahr gedauert.
Hoffe ich konnte dir ein bisschen helfen. Wenn du Fragen dazu hast - trau dich bzw. traut euch!
Verfasst: 14.06.2004 08:31
von Borcas
Zufällig gefunden... vielleicht interessiert den einen oder anderen der folgende Link:
http://www.schuelerfirma.de
Borcas
Verfasst: 05.07.2004 10:56
von Swen
Habe in diesem Schuljahr mit dem Klassenleiter der 10M an der Veranstaltung/Präsentation "Junior-Wettbewerb" teilgenommen. In den Regensburg-Arkaden haben sich alle Teilnehmer an diesem Projekt versammelt und für interessierte ihre "Geschäftsideen" vorgestellt. Im Bereich des PC´s, waren es hauptsächlich Dienstleistungen wie Homepage-Erstellung bzw. Gestaltung, Erstellung von Firmenlogos und Glückwunschkarten aller Art. Größer waren natürlich die Angebote aus dem GtB-Bereich (Tonwaren, Kerzen, Seifen, Gürtel, T-Shirts usw.) Wer an Bildern einiger dieser Ideen interessiert ist, könnte ich sie mailen.
Gruß
Swen
Kommentar Borcas: Sorry Swen, aber habe dein Attachment etwas verkleinert...