Autorenkorrektur - pro und contra

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sunshine-sr
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Autorenkorrektur - pro und contra

Beitrag von sunshine-sr »

Hi Sabine,

sehr schön, super gemacht.

Das mit der Autorenkorrektur ist für mich so eine Sache für sich. Natürlich steht sie in Lehrplan, aber kein Mensch braucht sie noch. Verbessere mich bitte wenn ich falsch liegen sollte. Unsere kaufmännische Berufsschule und auch die Fachschule für Bürokommunikation kennen keinen Beruf, in der die Korrektur noch verendet wird. Allerhöchstens noch im Rechtswesen - aber die haben angeblich ihre eigenen Zeichen.

Gruß

Oliver

EDIT von Bernhard:
Thema kommt von http://fachlehrerseite.de/viewtopic.php?t=747
Sabine
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Beitrag von Sabine »

Stimmt, die Zeichen werden wirklich nicht mehr sehr oft benutzt. Meistens gebe ich den Schülern die "Lösung" und sie müssen die Veränderungen selber finden. Der Vorteil von den Autorenkorrekturzeichen ist finde ich, dass sich die Schüler nochmal intensiv mit dem Text beschäftigen. Deshalb sind viele meiner 10-Min. Texte zu Gerätekunde oder Buchführung. So lassen sich drei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
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Borcas
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Beitrag von Borcas »

Nun muss ich aber mal wiedersprechen...

Im Verlagswesen beispielsweise sind die Zeichen nach wie vor angesagt und werden verwendet.

Schreibe, wenn ich ganz viel Zeit habe, ab und zu mal ein Buch. Und da war ich doch mehr als baff, als ich zum ersten Mal eins an meine Lektorin sandte und es später mit den tollen Korrekturzeichen zurückbekam, die wir seit so langer Zeit unseren Kids beibringen.

Endlich mal den praktischen Nutzen gesehen. Und glaubt mir, wenn beide Seiten wissen, was damit gemeint ist, sind die Zeichen echt nicht schlecht...
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tabsi
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Beitrag von tabsi »

boahhhhh, DU schreibst Bücher, Borcas?
Das haut mich aber jetzt um.

URL?

Glaubst du, deine Schüler schreiben auch mal Bücher?

tabsi
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sunshine-sr
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Beitrag von sunshine-sr »

Hi Borcas,

sprichst du nur für den einen Verlag, oder kennst du mehrere. Die Fehler in meinen Scripten werden mit Textmarker hervorgehoben und Fragen über Freecall behandelt. Vielleicht hast du ja eine Lektorin der alten Gilde, die das noch so richtig gelernt hat.

Ich spreche mich gerne mit unseren Berufsschulen ab. Die wissen, was von den Azubis regional verlangt wird - und da ist keine Autorenkorrektur dabei. Lieber lasse ich von den Schülern ein paar gute Texte layouten. Steigert erstens die Allgemeinbildung und zweitens wird das Wordhandling trainiert.

Gruß Oliver
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Beitrag von Borcas »

Denke einfach, nicht alles was nicht dem neuesten Stand entspricht ist deshalb gleich schlecht...

Wenn wir nur noch auf neueste IT-Methoden setzen, möchte ich die Menschheit erleben, wenn mal zwei Tage überall der Strom ausfällt. Sind wir dann überhaupt noch überlebensfähig?

P.S.: Übrigens nicht falsch verstehen... meine Lektorin ist keine Verlagslektorin sondern jemand, den ich privat kennen gelernt habe. Sie ist Anfang 30 und damit sicherlich nicht von der alten Garde.

Und Bücher schreiben und Bücher veröffentlichen sind zwei Paar Schuhe, liebe Tabsi. Schreibe Fantasy-Romane. Und wer das deutsche Verlagswesen kennt, weiß, wie schwer es ist, solche Schinken dann auch an den Mann zu bringen...
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sunshine-sr
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Beitrag von sunshine-sr »

Hi Borcas,

ich denke ja nicht, dass die Autorenkorrektur etwas Schlechtes ist. Aber ich finde, dass diese Fertigkeit schon eine sehr spezielle ist und somit in die Ausbildung des entsprechenden Berufszweiges gehört. Und da sie dort meines Wissens nirgends verankert wurde und auch nicht gefordert wird - was sollen wir dann damit in den Schulen? Unser Lehrplan beinhaltet so viele Punkte, die viel wichtiger sind. Da versuche ich Themen wie Autorenkorrektur möglichst kurz zu halten.

Die Frage von dir, ob die Menschheit ohne IT überlebensfähig sei, ist interessant und berechtigt. Auf jeden Fall wird es das Überleben immer schwieriger werden ;).

Gruß Oliver

P. S.: Ich schreibe nicht, schmökere aber für mein Leben gerne. Und da ja Belletristik eher was für Realitätsflüchtlinge ist :) - dann gleich Fantasy. Hast du Tad Williams gelesen? Ich fand seine Bücher bisher gigantisch (mit Shadow March warte ich noch etwas). Trudi Cannavan war auch nicht schlecht.
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Beitrag von Borcas »

Kann mit den beiden Autoren jetzt gerade gar nichts anfangen, obwohl ich eigentlich nur Fantasy lese.

Mein Lieblingsautor ist nach wie vor David Eddings, aber natürlich sind auch Konsorten wie Pratchett, Juliet E. McKenna und David Gemmel unverzichtbar.

Auch Ulrich Kiesow, Markus Heitz und Bernhard Hennen (die alle unter DSA zu Schreiben begonnen haben) sind gut lesbar... und viele viele andere.

Aber... denke das Thema schweift jetzt völlig von dem ab, was es eigentlich war. Vielleicht sollten wir uns in einer anderen Abteilung dieses Forums weiter drüber unterhalten... *grins* Gell, Bernhard? *zwinker*
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Beitrag von Bernhard »

Borcas hat geschrieben:*grins* Gell, Bernhard? *zwinker*
Seh ich auch so - ich hab das mal arrangiert da ich die Diskussion gut finde. Nur weiter...
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Beitrag von Borcas »

Danke!
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Beitrag von Bertl »

Ich bin sicher, es schadet keinem Schüler die paar Zeichen kennenzulernen. Außerdem müssen die Schüler sie ja nur lesen und nicht selbst in einen Text "hineinkorrigieren" müssen. Die meisten der Zeichen erklären sich außerdem von selbst, so dass ich gar nicht mehr viel erklären muss, wenn ich einen Text mit Korrekturzeichen verwende. Die Hausaufgaben und Probearbeiten "meiner" Schüler korrigiere ich auch mit diesen Zeichen. Die Schüler kennen die dann eben einfach!
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Beitrag von sunshine-sr »

Wenn sich die meisten Zeichen eh von selbst erklären, warum dann das ganze. Welche Zeichen was bedeuten, wissen sie spätestens, wenn die ersten Abschriften geschrieben werden. Dann spricht man kurz drüber und gut ist´s.

Ich sehe halt absolut keinen Sinn darin, Korrekturzeichen nur lesen können zu müssen. Es gibt ja sogar Kollegen, die lassen falsche Texte abschreiben, damit sie anschließend nach Zeichen korrigiert werden können.

Die Zeit ist mir echt zu schade.
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Beitrag von Borcas »

Also die Zeit ist mir auch zu schade. Korrekturaufgaben werden bei mir nach einer vorher verteilten Vorlage ausgeführt. Und dann kostet mich eine solche Aufgabe nicht mehr als 10 Minuten.

So viel Zeit ist für mich schon drin. Abgesehen davon trainiere ich damit ja nicht nur das Lesen der Zeichen, sondern automatisch auch die Durchführung unterschiedlichster Formatierungen in der Praxis. Du machst halt dafür dann Layout-Übungen mit Textangaben oder etwas in der Richtung. Also nun meine Frage: Wo ist da der Unterschied, abgesehen davon, dass ich für eine ausführliche Layout-Angabe zwei Seiten Text brauche, für eine Autorenkorrektur aber nur eine Seite mit Korrekturzeichen???
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Beitrag von sunshine-sr »

Hi Borcas,

das stimmt, meine Layoutaufgaben werden nach Textvorgabe ausgeführt. Erstens, damit sie lernen, die Arbeitsaufträge gründlich zu lesen und zweitens kann ich so viel besser differenzieren, da nicht alle Aufträge verpflichtend sind.

Der Unterschied: ich habe evtl. ein Bisserl mehr Zeit, um entweder noch andere Inhalte zu behandeln (Initiale, Spaltenformatierung, Tabellen formatieren ...), oder in schwierigeren Gruppen mehr zu wiederholen.

Gruß Oliver
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Beitrag von Borcas »

Diesen Unterschied sehe ich nicht. Denn sowohl die eine als auch die andere Aufgabe braucht für die Bearbeitung Zeit. Und wenn, dann braucht ein ausführlicher Arbeitsauftrag mehr Vorbereitung (beim Lesen), als eine Angabe in Textkorrekturzeichen. Aber egal...

Ist ja nicht so, dass ich nicht auch ausführliche Layout-Aufgaben mache. Ich versuche nur, einen gesunden Mittelweg zu finden, alle Inhalte durchzuführen und nicht einfach ein Thema wegzulassen, weil ich es selbst nicht mag oder für veraltet halte. Wenn ich danach vorgehen würde, dürfte ich schon lange keine Serienbriefe mehr schreiben oder im Werken nur noch Metall und Kunststoff machen.

Auch wenn die Textkorrekturzeichen nicht mehr ganz uptodate sind, bleibe ich doch bei meiner Meinung, dass es den Schülern nichts schaden kann, den Umgang damit zu erlernen.
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