StarOffice an der Hauptschule

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Bernhard
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StarOffice an der Hauptschule

Beitrag von Bernhard »

Ich möchte hier mal interessante Diskussionen aus der Systembetreuer-Mailingliste Bayern wiedergeben:
Hallo,

wer setzt Staroffice in der Hauptschule und mit welchen Erfahrungen ein?

Hintergrund dieser Frage sind Gespräche, die ich mit unserer
KBB-Lehrerin gelegentlich führe. Es besteht die Befürchtung, damit die
Schüler nicht ausreichend auf bestimmte Prüfungsaufgaben beim Quali
bzw. für die Schullaufbahn an weiterführenden Schulen bzw. für die
Ausbildung in der Wirtschaft vorzubereiten. Sicherlich, Staroffice
bedient sich in manchen Bereichen etwas anders, als die MS Office
Produkte und einge kleinere Details sind gar nicht implementiert.
Trotzdem bin ich der Meinung, dass der Unterschied nicht so weltbewegend
ist. Auch zwischen unterschiedlichen Versionen von Word hat es mitunter
größere Änderungen in den Menüs gegeben. Zumal die fortgeschritteneren
Funktionen dieser Programme im Schulunterricht vermutlich nicht
annähernd ausgenutzt werden. Was ich aber als Nichtlehrer kaum einschätzen
kann, wieviel Transferleistung man hier von Hauptschülern erwarten kann.
Oder sollte wir doch lieber in den saueren Apfel beißen und Microsoft noch
ein paar Euro zukommen zu lassen?
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Bernhard
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Beitrag von Bernhard »

Ich verwende zwar nicht StarOffice sondern TextMaker, gebe dir aber
vollkommen recht, dass ein Einsatz von MS nicht mit dem Argument der
Verwendung in der Wirtschaft gerechtfertigt werden kann. Schließlich
hört man ja nicht nur von der Stadt München, dass sie davon weg wollen,
auch Firmen schließen sich diesem Beispiel an.
Da zumindest an Hauptschulen meist nur die elementaren Funktionen einer
Textverarbeitung benötigt werden dürfte ein Umstieg durchaus zu
rechtfertigen sein. Weitere Gründe: leichtere, weil günstigere
Verfügbarkeit für Schüler zu Hause, weniger Gefährdung durch Makroviren
und anderes "Viechzeug".
Und außerdem: Bei einem Auto sind auch nur die Pedale gleich, die
Armaturenbretter unterscheiden sich. So flexibel müssen (!) unsere
Schüler also schon sein, dass es nicht einer 100%ig identischen
Oberfläche bedarf.
Zuletzt geändert von Bernhard am 29.06.2004 21:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Bernhard
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Beitrag von Bernhard »

Ich bin kein Microsoftie sondern Realistin und kann natürlich nur für
unsere Hauptschule und unser Umfeld sprechen:
Bei uns haben sich die zukünftigen Lehrherren unserer Schüler so massiv
gegen etwas anderes als MS-Office ausgesprochen, dass ich das persönlich
schon erschreckend fand.
Vor allem auch die Ignoranz und die Unwissenheit, die in dem Bereich
vorherrscht. Es ist ein Witz, dass einige der Lehrherren immer noch MS
Office 97 einsetzen, aber nicht wahrhaben wollen, dass es für einen auf
Office XP ausgebildeten Schüler mindestens genauso ein großer
Unterschied ist, plötzlich mit Office 97 zu arbeiten, wie die Umstellung
von StarOffice auf MS-Produkte.
Keine Frage, der finanzielle Aspekt ist halt in heutiger Zeit einfach
das A und O.

Am meisten ärgert mich, dass da ein Problem hochgekocht wird, das gar
keines ist. Schon früher habe ich für Schüler an unserer Schule
OpenOffice-CDs gehabt, dass sie dieses zu Hause installieren können.
Denn ich wollte versuchen, den illegalen Einsatz von MS-Office Produkten
zu Hause zu unterbinden.
Ich hatte ihnen OpenOffice kurz vorgestellt, die wenigen größeren
Unterschiede behandelt und schon liefs. Da waren wirklich ganz wenige
Schüler, die einmal nachfragten, wo die oder die Funktion versteckt
wäre. In ihren KBB-Hausaufgaben waren keine Fehler, die auf die
Programmbedienung zurück zu führen gewesen wären.

Ich muss jetzt sagen, dass wir das Glück haben, dass unsere
Laptopklassen von MS unterstützt werden. Wir mussten lange bibbern, weil
das Partnerschulprojekt in der damaligen Form auslief. Gleichzeitig ist
den Eltern aber nicht zuzumuten, neben einem nicht gerade billigen
Laptop auf noch ein teures Softwarepaket zu kaufen. Also liefen meine
Überlegungen vor der Zusage auf einen "Hybridbetrieb" hinaus. Oder um
meinen Gedankengang übertragen auf "normale Schulen" noch klarer zu
machen:
Auch wenn ich im Computerraum nur zwei PCs mit MS Office, die nicht mal
ins Netz integriert sein müssen, stehen habe, vielleicht mit einem
Drucker, dass man die Arbeiten auch ausdrucken kann, dann können die
Schüler doch auch guten Gewissens Erfahrung im Umgang mit MS Office in
ihre Bewerbung schreiben. Voraussetzung: Abwechselnd sitzen immer zwei
Schüler aus dem KBB-Kurs an den MS Office PCs.
Ich hab eher die Erfahrung gemacht, dass Kollegen Probleme mit einem
anderen Officepaket hatten. Die Schüler sind da intuitiver.

Noch zu der Frage ernste Unterschiede zwischen StarOffice und MS Office:
Da ich nur Erfahrungen mit OpenOffice habe, weiß ich nicht, ob der
Serienbrief mit einer Adress-Datenbank aus Access heraus in StarOffice
analog möglich ist.
Ein Problem sehe ich noch in der Übertragung von PowerPoint. Da spreche
ich nun einfach einmal aus dem Feedback der Lehrherren. Das sind in der
Mehrzahl natürlich kleine und mittelständische Unternehmen, Handwerker
oder Selbstständige, bei denen die Bedienung von PowerPoint anscheinend
nicht geläufig ist. Immer wieder bekomme ich die Rückmeldung auch
ehemaliger Schüler, dass sie bei einem Tag der offenen Tür, etc. eine
kleine Präsentation erstellt haben und dies immer einen sehr guten
Eindruck hinterlassen hat. Das gab sogar schon bei zwei Ehemaligen den
Ausschlag, dass sie und nicht ein anderer Lehrling übernommen wurden.
Man muss sagen in dem Bereich ist PowerPoint doch haushoch überlegen,
bietet Möglichkeiten, die im OpenOffice/StarOfficebereich so nicht
vorhanden sind. Für die Vermittlung von Grundprinzipien einer
Präsentation reicht es, aber die Aufmachung differiert im Gegensatz zum
Textverarbeitungsbereich doch stärker.

Ich denke Hauptschüler haben es auf dem Arbeitsmarkt eh schon schwer
genug, da sollte man ihnen auf jedem Fall nicht zusätzliche Nachteile
aufbürden. Wenn die zukünftigen Arbeitgeber nun einmal auf "Erfahrungen
mit MS Office" bestehen, dann sollen sie bekommen, was sie wünschen.
Lehrer sind schließlich kreativ, vor allem wenn das Geld fehlt, und
Gedankengänge sind frei. ;-)
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Beitrag von Bernhard »

IMHO ist es egal, von welchem Programm man in der HS 98 % nicht benutzt.
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Beitrag von Bernhard »

Ich habe schon grottenschlechte Powerpoint-Präsentationen erlebt, bei
denen vor lauter "haushoch überlegener" Übergangseffekte keiner mehr auf
das Thema geachtet hat - vor lauter Wirbeleffekten kommt man sich vor
wie auf einer Achterbahn. Mit dem Präsentationsteil von StarOffice hat
meine Tochter schon mehrere Präsentationen für's Gymmi hergestellt, die
sehr gut ankamen. StarOffice verbreitet sich in ihrem Bekanntenkreis
zunehmend....
Ich persönlich finde, dass die Software von StarOffice/OpenOffice
intuitiver zu bedienen ist - und somit schülergerechter. Wer's denn
unbedingt als .ppt braucht:
Speichern unter... Dateiformat: .ppt
Gimmics wie Sound- oder Videoeinbindungen kann OO auch.

Du merkst kaum einen Unterschied. Höchstens, dass die Präsentation
anders und erfrischender ist - die Templates von Micisoft hat doch schon
jeder xmal gesehen......
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Christian
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Beitrag von Christian »

Die Alternativen zu MS Office sind zahlreich und nicht schlechter. So ist es bestimmt mehr als eine Alternative, wenn auch mal ein anderes Programm benutzt wird.

Meiner Meinung sollte auch über ein alternatives Betriebssystems nachgedacht werden. Knoppix und Co. machen den Umstieg nichts so schwer und der Kämerer dank es einem sicher.
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Beitrag von Bernhard »

Hallo,

wir haben zwei Computerräume und setzen im einen StarOffice 7 und im anderen
MS Office XP ein. Wenn unsere MS Lizenzen "veraltet" sind, steigen wir
wahrscheinlich ganz auf StarOffice um. Meiner Meinung nach gibt es nicht
viel was MS Office kann und StarOffice nicht kann. Manche Sachen (z.B. PDF)
kann sogar nur SO und MS nicht. Den Schülern sind beide Pakete recht. Der
einzige Nachteil den ich sehe, ist die Kommunikation von SO mit Access,
doch da gibt's ja auch Adabas, allerdings habe ich mich damit noch nicht
herumgeschlagen.
Ich sehe übrigens überhaupt nicht, dass PowerPoint der SO Präsentation
"haushoch" überlegen wäre und finde beide gleichwertig (siehe auch C'T
24/2003).
Mein persönliches Fazit: Wenn man Lizenzen für ein neueres MS Office hat,
dann gibt es keinen Grund auf SO umzusteigen. Wenn man aber vor einer
Neuanschaffung steht, würde ich SO vorziehen.
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wodga
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OpenOffice an der Hauptschule

Beitrag von wodga »

Seit diesem Schuljahr verwende ich ausschließlich StarOffice/OpenOffice statt Word/Excel in KtB. Da wir jedoch seit Schuljahresbeginn permanent technische Probleme hatten (neues münchenweites Netzwerk) kann ich noch nicht allzuviel dazu berichten.

Die Akzeptanz bei den Schülern ist relativ hoch, Umstellungsprobleme gibt's keine. Und wenn sie feststellen, dass sie das ganze auch noch (für 20 Cent, Aldirohling) mitnehmen können sind sie völlig begeistert. Wenn man beispielsweise Hausaufgaben aufgibt mit Tabellenkalkulation, dann stellen sie fest, dass sie kein Excel auf ihrer Kiste haben und spätestens dann wird die kostenlose Alternative interessant.

Ich persönlich verwende seit einem Jahr ausschließlich oo und entdecke ständig neue nützliche Funktionen.
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