Langsamer statt schneller??

Antworten
Benutzeravatar
Shaina
neugierig
neugierig
Beiträge: 1
Registriert: 20.05.2014 20:17
Ausbildungsort: unbekannt

Langsamer statt schneller??

Beitrag von Shaina »

Einen wunderschönen guten Abend!

Ich bin neu hier - jedoch nicht als Lehrkraft, sondern als - Mutter :D

Sollte ich bei Ihnen total im falschen Eck gelandet sein, so bitte ich um Nachsicht, ich bin kaum in Foren unterwegs.

Um mein Problem zu erklären, muss ich etwas ausholen. Meine Tochter besucht die 7. Klasse M-Zweig einer niederbayerischen Stadt. Die 6. sollte eigentlich zur Vorbereitung dienen, jedoch wurde den Schülern nur kopierte Blätter zwecks "Trockenübung" als Übungshausaufgabe aufgegeben. In der 7. kam dann ein Fachlehrer und damit das Dilemma. Ein Teil der Klasse und für mich im Speziellen meine Tochter hinken den Anforderungen in der 10-Minuten-Abschrift hinterher. So sehr, dass im Zwischenzeugnis das Fach mit einer 5 bewertet wurde. Wir haben nicht aufgegeben, sie übt täglich eine oder mehrere dieser Abschriften. Und sie wurde tatsächlich so schnell, dass sie sehr nahe an die geforderten 850 Anschläge kam, die der Lehrer für die nächste Arbeit fordert. In einer Woche steht diese Arbeit an und hier im Haus herrscht grad Weltuntergangsstimmung. Denn seit ein paar Tagen schafft meine Tochter nicht mal annähernd diese Anschläge. Was kann ich nur tun??

Vielen, vielen Dank, wenn Sie sich doch meiner annehmen

Mit freundlichen Grüßen

Die Shaina mit einer vollends deprimierten Tochter
Benutzeravatar
Lenz
Anforderungsübertreffer
Anforderungsübertreffer
Beiträge: 135
Registriert: 29.12.2009 01:06
Ausbildungsort: NRW
Ausbildungsjahr: 2003
Wohnort: NRW

Re: Langsamer statt schneller??

Beitrag von Lenz »

Hallo Shaina,
Shaina hat geschrieben:Die 6. sollte eigentlich zur Vorbereitung dienen, jedoch wurde den Schülern nur kopierte Blätter zwecks "Trockenübung" als Übungshausaufgabe aufgegeben.
Fachmännischer Maschinenschreibunterricht sieht natürlich anders aus. Man kann von Schülern der 6. Klasse nicht erwarten, dass sie sich diese Technik autodidaktisch aneignen. Da hast du auf jeden Fall Grund genug, ein "nettes" Schreiben an die Schulleitung aufzusetzen!

Ansonsten kann ich nur sagen, dass die hier geforderte Schreibleistung nun wirklich keine hohe Anforderung ist. Wer diese Leistung nicht erreicht, hat entweder ein körperliches Handicap oder hat es schlichtweg am nötigen Fleiß mangeln lassen. Auch mit einer noch nicht ausgereiften Grifftechnik ist dieses Ziel locker zu schaffen.

Wie genau übt deine Tochter? Schreibt sie einfach immer nur Fließtexte ab? Das wird sie natürlich auf Dauer nicht weiterbringen. Sie sollte ihr Training stets mit speziellen Übungen zur Fehlerbekämpfung und zur Steigerung der Geschwindigkeit beginnen. Und dann wird das schon :ja:
Benutzeravatar
Bernhard
SEIBERT
SEIBERT
Beiträge: 2936
Registriert: 23.05.2004 00:48
Name: Bernhard Seibert
Ausbildungsort: Augsburg
Ausbildungsjahr: 2002
Wohnort: Buttenwiesen
Kontaktdaten:

Re: Langsamer statt schneller??

Beitrag von Bernhard »

Du musst den Druck rausnehmen. Wenn sie jetzt langsamer wird, dann liegts daran, dass sie zuviel Stress hat. Mach deiner Tochter klar, dass du ja siehst wie sie sich anstrengt und wenn es dieses mal nicht klappt, dann halt beim nächsten mal. Benutzt du schon die kostenlose Software Tipp10?
http://fachlehrerseite.de/viewtopic.php?f=230&t=3703
Lass deine Tochter mehrere Lektionen schreiben. Danach kannst du dir anschauen mit welchen Buchstaben sie Probleme hat. Dann lasst du sie die Lektionen dieser Buchstaben so lange schreiben, bis es besser wird.
Ich beantworte keine Fragen per PN oder Mail die im Forum beantwortet werden können!
Meine Seite: www.herrseibert.de
Meine private Seite: www.nachtelb.de
Benutzeravatar
jota
Foren-Junkie
Foren-Junkie
Beiträge: 269
Registriert: 14.02.2006 23:35
Ausbildungsort: Bayreuth
Ausbildungsjahr: 2006
Wohnort: Würzburg Umgebung

Re: Langsamer statt schneller??

Beitrag von jota »

Ich habe damals als Schülerin das Tastschreiben geübt, indem ich eigene Texte abgeschrieben habe, die mich interessiert haben, z. B. aus einem Buch, das ich lesen wollte. Das motiviert mehr und erzeugt eine positive Lernatmosphäre. Natürlich ist es ganz wichtig, dass während der Übung nie auf die Tasten geschaut werden, da sonst der Lerneffekt ausbleibt. Vielleicht wäre es ratsam ein Bild einer Tastatur (hier gibt es eine Auswahl: http://fachlehrerseite.de/viewtopic.php ... t=tastatur ) über den Monitor zu hängen und immer wenn sie eine Taste nicht auswendig weiß, kann sie nach oben schauen. Ihr Gehirn muss dann den Finger steuern und nicht die "Augen", was zu einem größeren Lernerfolg führt.

Natürlich kann es auch einfach daran liegen, dass deine Tochter andere Talente hat, als eine ausgeprägte Fingerkoordination. Immerhin hat jeder Mensch andere Stärken. Um dieses Talent etwas zu fördern, könnten zwischendurch auch einige Fingerübungen gemacht werden, in Verbindung mit der farbigen Tastatur, über dem Monitor. Die Finger bekommen Farben. Wenn deine Tochter vor dir sitzt und ihre Hände hoch hält, kannst du ihr eine Farbe nennen und sie muss dann die entsprechenden Finger zum Daumen führen. Das kann meinetwegen auch noch mit einem Punktesystem belohnt werden etc.

Möglichkeiten gibt es viele. Hast du schon ein Gespräch mit dem Fachlehrer deiner Tochter geführt?
Bild
Benutzeravatar
Borcas
Moderator
Moderator
Beiträge: 2039
Registriert: 24.05.2004 14:10
Ausbildungsort: Bayreuth
Ausbildungsjahr: 2000
Wohnort: Weidenberg
Kontaktdaten:

Re: Langsamer statt schneller??

Beitrag von Borcas »

Ich empfehle meinen Schülern, die Schwierigkeiten mit der Geschwindigkeit haben, auch immer, möglichst alltägliche Dinge zu schreiben.

Lass' deine Tochter künftig deine Einkaufszettel tippen, ihre Hausaufgaben in den Fächern, in denen die Lehrer damit kein Problem haben, gerne mal am PC schreiben oder auch (auch wenn dies bei manchen Kollegen zwiespältig gesehen wird) mal einfach in einem Chatprogramm wie Skype, ICQ o. ä. mit einer guten Freundin schreiben, die vielleicht dieselben Probleme hat. Natürlich muss dabei auch auf die Regeln und die richtige Fingerhaltung geachtet werden (besonders Groß- und Kleinschreibung wird im Internet gerne vernachlässigt). So hat sie weniger Übungsdruck und gewinnt wieder etwas Freude am 10-Finger-Schreiben.

Denn in einem Fall, wie er von dir beschrieben wird, muss zum Einen die Selbstverständlichkeit eintrainiert werden, ohne ständig über die zu erreichende Leistung nachzudenken und zum Anderen wieder etwas Motivation geschaffen. Nichts schlimmeres als ein Schüler, der mit Angst an die Sache herangeht.

Übrigens halte ich "nette Schreiben an die Schulleitung" für komplett sinnfrei. Ein normales Gespräch von besorgter Mutter zu bemühter Lehrkraft wird sich sicherlich als hilfreicher erweisen.
http://www.borcas.de <-- Fachlehrerinfos und mehr
Antworten

Zurück zu „10-Finger-Tastschreiben“