Hi Markus,
hmmmm, wo fange ich an?
Grundsätzlich gehört heute der Umgang mit dem PC zu den Grundkompetenzen. Ich halte es daher für sinnvoll, wenn unseren Schülern möglichst viele Möglichkeiten eröffnet werden, um ihr Wissen mehren zu können.
Mir hat der
ECDL-Syllabus inhaltlich schon immer gefallen. In Informatik läuft bei uns nicht viel, mit KtB kann ich das nicht alles abdecken und meine Chefin wollte unbedingt, dass wir uns zum Testzentrum aufschwingen.
Resümee nach dem ersten Halbjahr: Ich würde es wieder machen. Den Schülern (nicht allen) machen die zwei Wochenstunden Spaß. Nicht alle schaffen die Prüfungen, aber um das geht es ja auch nicht. Viel wichtiger ist mir, dass sie eine relative Sicherheit im Umgang mit dem PC und den wichtigsten Anwenderprogrammen erhalten.
Wie lief/läuft es bei mir ab:
Das Schulamt hat mir zwei zusätzliche Stunden für die 8. Jahrgangsstufe bewilligt.
Nachdem die Anfrage in unseren drei 8. Klassen nur eine magere Resonaz ergeben hat, habe ich mich mit allen Eltern in Verbindung gesetzt.
Die Folge war, dass ich mich vor lauter Anmeldungen nicht mehr retten konnte.
Nach vielen Gesprächen blieben 15 SchülerInnen übrig, bunt gemischt nach Regel- und M-Schülern.
Leider tun sich viele Regelschüler mit den Fragestellungen der ECDL-Prüfungen sehr schwer.
Die Mischung aus R- und M-Schülern ist etwas schwierig und anstrengend. Das Leistungsgefälle ist doch sehr hoch.
Wir arbeiten viel mit den Unterlagen aus
klickdichschlau.at und den ECDL-Skripten des Herdt-Verlags.
Zusätzlich gibt es immer wieder kleine Übungen und Aufgaben von mir per Mail.
Was wird im nächsten Jahr passieren?
Da jetzt immer mehr Hauptschulen bei uns den ECDL anbieten werden, bekomme ich die beiden Stunden im nächsten Schuljahr nicht mehr - ein weiterer Traum wird also platzen.
Die Informatik-Kollegin lehnt es strickt ab, ihre Inhalte zu ändern und wird weiter in der 8. Basic und ppt und in der 9. Mediator unterrichten.
Aber hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Gemeinsam könnten wir (Informatik + KtB) in der 8. die Inhalte zu Modul 1 (Grundlagen der Informationstechnologie), Modul 2 (Computerbenutzung und Dateimanagement), Modul 6 (Präsentationen) und evtl. noch Modul 7 (Information und Kommunikation) erarbeiten. Das wäre dann schon mal der ECDL-Start. Die Module Tabellenkalkulation und Textverarbeitung ließen sich dann in der 9. über KtB abwickeln. Nur für Access muss ich mir was einfallen lassen.
Markus, ihr an der Realschule bekommt wohl auch keine zusätzlichen Stunden, ihr könnt aber davon ausgehen, dass sich euren Schülern die Inhalte leichter erschließen und sie realtiv selbständig vorgehen könnten. Einiges bekommen sie ja über das Fach IT mit. Wenn du über z. B. Moodle ECDL-Klassen führst und dort deine Arbeitsaufträge vergibst, wirst du zusätzlichen Präsenzunterricht nicht brauchen. Vielleicht kannst du Tutoren aus den höheren Klassen rekrutieren, dann minimiert sich dein Aufwand.
Zu deiner Frage bzgl. produktorientiertheit: Der ECDL richtet sich keinesfalls nur nach MS-Produkten. Modul 7 z. B. habe ich mit Firefox und Thunderbird prüfen lassen. Auch alternative Betriebssysteme sind möglich und OO sowieso. Kuck dazu mal
hier.
Ich denke übrigens auch schwer über diese Thematik OO nach. Den Quatsch mit Office 2007 im ganzen Schulhaus möchte ich nicht mitmachen. Zwar gibt es das jetzt als "Class In a Box"-Version, aber ich müsste alle Rechner umstellen - und das ist mir einfach zu teuer.
Übrigens, falls du dich zertifizieren lassen möchtest. Die DLGI plant für das Ende des Schuljahres in Ostbayern noch einen dieser obligatorischen Workshops. Da der Chef der Gesellschaft Straubing für sehr zentral hält, hat er bei mir angefragt, ob wir die Räume zur Verfügung stellen wollten. Vielleicht findet die Prüfung dann ja bei uns statt.
Puh - ich denke das war´s. Lange hat´s gedauert, aber ich hatte so einiges um die Ohren.
Schöne Grüße
Oliver