Hallo Anja,
wir haben hier ja schon einige Jahre Erfahrung mit 3D-Druckern und haben hinsichtlich des 3D-Drucks in der Schule kürzlich folgene Empfehlung verfasst:
Derzeit geht im Schulbereich am FDM-Verfahren kein Weg vorbei. Dabei
wird ein Kunststofffaden thermisch aufgeschmolzen und auf das Druckbett
aufgebracht. Andere Verfahren sind momentan noch zu teuer und z. T.
gesundheitlich bedenklich.
- Zuverlässigkeit im Langzeitbetrieb: Zumeist werden mehrere
Schülerarbeiten gleichzeitig über Nacht gedruckt. Scheitert der Druck,
kostet das die Lehrkraft viel Zeit
- Zeitnaher Support: Oft sind die 3D-Druck-Themen zeitlich begrenzt, so
dass es erforderlich ist die Drucke zeitnah zu erzeugen und an die
Schüler auszugeben. Muss bei einer Fehlfunktion das Gerät erst
umständlich eingeschickt werden ist dies nicht möglich.
- Verwendbarkeit herstellerunabhängiger, für unterschiedliche Zwecke
geeignete Filamente
Die fünf Drucker die bisher für die Münchner Mittelschulen angeschafft
wurden sind vom Typ "Makerbot 5fth generation". Grundsätzlich hat dieser
Typ den Vorteil, dass die Drucker fertig vormontiert kommen und eine
einfach zu bedienende Software besitzen. Nachteile sind der schlechte
Support, die Unzuverlässigkeit beim Ausdruck, die mangelhafte Haftung
aufgrund des nicht beheizbaren Druckbettes, die fehlerbehaftete
proprietäre Software, die fehlende Eignung mit multiplen Filamente usw.
Momentan ist der Markt für 3D-Drucker heftig in Bewegung und unzählige
Hersteller buhlen um die Gunst des Käufers.
Neue Geräte beherrschen das Drucken mit 2 Filamenten gleichzeitig. Damit
lassen sich z. B. eine Felge und ein Gummireifen oder ein filigranes
Objekt mit auswaschbarer Stützstruktur gleichzeitig drucken. Diese
Technik beherrscht - geht es nach aktuellen Tests - im
semiprofessionellen Bereich bisher nur einer zuverlässig: Ultimaker 3.
Dieser Drucker zeichnet sich dadurch aus, dass er neben der genannten
Eigenschaft, ein beheizbares Druckbett besitzt, unterschiedliche
Filamente entgegennimmt (herstellerunabhängig, auswaschbar, elastisch,
nylon etc.), mit frei verfügbarer, betriebssystemunabhängiger software
läuft (z. B. cura). Nachteil ist der derzeit doch recht hohe Preis von
ca. 3500 EUR. Wenn man jedoch für eine Schule so ein Gerät anschafft,
sollte man unserer Meinung nach - wegen oben genannter Gründe - nicht am
falschen Ort sparen.
Ich hoffe das hilft dir etwas bei der Entscheidungsfindung. Ansonsten gibt es natürlich unzählige Webseiten, die sich mit dem Thema befassen. Eine erste Anlaufstelle ist jedoch
www.heise.de/make/