Das Magische Ei?

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Käthe
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Das Magische Ei?

Beitrag von Käthe »

Heute eine etwas "dumme" Frage einer Fachkraft für H/H an die Fachkräfte m/t.
Mit welcher Säge lasse ich am besten das "Magische Ei",oder "Tangram" oder das "Verflixte T" aussägen. Mit der Laubsäge gibt es ja keine gerade Schnittführung!
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Borcas
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Beitrag von Borcas »

Gerade Schnitte in Holz lasse ich grundsätzlich mit der Feinsäge ausführen. Falls sich die Kinder damit zu hart tun (kommt darauf an, welche Jahrgangsstufe), ist durchaus auch die Puk-Säge eine Alternative, sollte aber nicht zum Regelfall werden.

Wir haben an unserer Schule chinesische Sägen, die sich hervorragend eignen, aber sicherlich nicht an jeder Schule vorhanden sind und für Schüler erst ab der 8. Jgst. eingesetzt werden sollten, weil sie zu teuer für "Kinder"-hände sind...
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sunshine-sr
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Beitrag von sunshine-sr »

... und wenn du wegen der Richtungswechsel unbedingt die Laubsäge benutzen musst, kannst du nur die Teile einzeln aussägen und die Kanten mit der Feile nacharbeiten.

Ist das Tangram also etwas schwieriger, zeichne es und ziehe die Zeile dann ein bisserl auseinander. Es ergibt sich der Zwischenraum für den Sägeschnitt.

Um das Ganze dann auf dem Holz anzeichnen zu können, habe ich zwei Möglichkeiten verwendet.

1. Mit einem 2B-Bleistift die Konturen auf dem Blatt mit etwas Druck nachziehen und das Blatt umgedreht auf das Sperrholz legen. Die Konturen sind auf der Rückseite sichtbar. Jetzt einfach mir über die Konturen auf der Rückseite zeichnen - die Vorderseite drückt sich auf dem Holz ab.

2. Pauspapier verwenden - wenn vorhanden.

Bei beiden Möglichkeiten ist natürlich wichtig, dass nichts verrutscht. Zur Fixierung könntest du Tesa verwenden.

Viel Spaß dabei.

Gruß Oliver
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Bernhard
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Beitrag von Bernhard »

Als Ergänzung:
Wenn du die Feinsäge benutzt, dann lass die Schüler mit Schraubzwingen entlang des geplanten Sägeverlaufs eine Führungsleiste (Abfallholz?) anbringen. Sie verhindert zumindest auf einer Seite das "Herumeiern".
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Käthe
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Beitrag von Käthe »

Das hört sich alles ganz gut an, aber ich kann das Holz beim "Magischen Ei " ja nicht in den Schraubstock einspannen. Oder doch?
Ihr merkt sicher, dass Ihr es mit einem richtigen Laien zu tun habt.
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sunshine-sr
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Beitrag von sunshine-sr »

Hi Käthe,

von wegen Laie, ich kannte das "Magische Ei" bis jetzt nur als das Ei, das in die Flasche wandert.

Aber auch dein magisches Ei ist ein flaches Werkstück. Die einzelnen Teile lassen sich doch in den Schraubstock spannen.

Ich verstehe dein Problem nicht ganz. Du hast doch bestimmt eine Vorlage. Kopiere sie und schneide sie mit sauberen Schnitten (Teppichmesser, feste Unterlage, Lineal) in die einzelnen Teile. Dann klebst du sie mit etwas Zwischenraum auf ein neues Blatt und kopierst Vorlagen für deine Schüler.

Auf Sperrholz pausen, die Einzelteile grob aussägen, jeweils mit der zu feilenden Kante nach oben in den Schraubstock einspannen ... und vergnügt auf die Ergebnisse warten.

Gruß

Oliver
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tabsi
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Beitrag von tabsi »

also Käthe, ich muss dir mal schildern, wie der Kollege das letztes Jahr gemacht hat.

Ich hoffe, ich kann das so rüberbringen, dass man sich das auch vorstellen kann.

Er hat in der 3. Klasse ein Tangram gemacht (Wir sind zu zweit in Praxis in der Klasse.) Ist wahrscheinlich fachlich nicht so korrekt, aber in der Förderschule muss man einfach mal von den eingeübten Techniken abweichen.

Auf das Sperrholz (DIN A4) hat er für jeden Schüler das Tangram aufgezeichnet. Dann haben die Schüler das auf ein etwas dickeres Altholz gelegt und mit zwei Schraubzwingen festgeklemmt.

Dann haben sie mit einem Fuchsschwanz oder Handsäge (ich kenn die Werkzeuge auch nicht so gut):
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das Tangram waagerecht, also von oben ausgesägt.
Nicht senkrecht, wie man das beim Laubsägen macht.

Bei sehr schwachen Schülern hat er dann noch ein Führungsbrett mit eingespannt, wie das Bernhard schon beschrieben hat.

Die Schüler waren dann ziemlich schnell fertig mit dem Tangram (Geduld ist nicht die große Stärke von Förderschülern!!)

Die Teile wurden auch ziemlich gerade ausgesägt und die Schüler haben sehr schön geometrische Formen zusammengesetzt. Da musste selbst ich staunen.

Jedes Teil wurde dann noch gechliffen und mit Wasserfarben bemalt.

Ich hoffe, du hast das verstanden, wie ich das geschildert habe.

tabsi
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Beitrag von Moni »

Ja genau wie die Tabsi es beschreibt kenne ich es auch.

Die Schüler haben die Vorlage (wichtig ist dabei, dass das Papier exakt die Größe vom Holz hat) mit Tesa auf dem Holz befestigt und nachgedrückt/ gezeichnet.

Dann das Holz - Unten Altholz, für oben eine gerade Leiste und dazwischen dein Sperrholz (oder was auch immer du verwendest) und mit der Schraub-/ oder Klemmzwinge festgespannt.
Wichtig ist auch, dass es auch wirklich gut festgespannt ist, da sich die Leiste sonst verschiebt und es trotz aller Hilfestellungen schief wird.

LG Moni
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Käthe
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Beitrag von Käthe »

Vielen Dank an tabsi und monsen! Ja,das war´s. Genauso werde ich es machen.
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Borcas
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Beitrag von Borcas »

Also ich will ja nicht schon wieder meckern,...

...aber ein Fuchsschwanz bzw. eine Handsäge haben (meiner Meinung nach) in einem Werkraum überhaupt nichts verloren. Wir sind doch keine Holzfäller oder Zimmerleute.

Die von Tabsi beschriebene Technik ist vollkommen in Ordnung, aber der Schnitt lässt sich mit der Feinsäge, die für Schülerhände wesentlich geeigneter ist, mindestens genauso gut anfertigen.
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Moni
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Beitrag von Moni »

Borcas hat geschrieben:Also ich will ja nicht schon wieder meckern,...

...aber ein Fuchsschwanz bzw. eine Handsäge haben (meiner Meinung nach) in einem Werkraum überhaupt nichts verloren. Wir sind doch keine Holzfäller oder Zimmerleute.
@ Borcas
Fuchsschwanz haben wir auch keinen und eine Handsäge weiß ich nicht mal was das ist ... ;D

@ käthe
gerne geschehen! Freu mich dir geholfen zu haben, aber ich hab im Grunde nicht viel anderes gesagt als Oliver, Borcas... nur anders formuliert.

LG Moni
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